Bei der Bearbeitung von Aluminiumblechen können selbst kleine Schneidfehler zu erheblichen Kosten führen. Um teure Nacharbeiten oder Materialverluste zu vermeiden, sind folgende Aspekte entscheidend:
Materialkennung und Vorbereitung
- Genau Prüfen: Verwechseln Sie nie Aluminiumlegierungen. Die Schneideigenschaften (z.B. Standzeit der Werkzeuge) von 1xxx-Reihen (reines Alu) und 5xxx/6xxx-Reihen (legierte, höherfeste Sorten) unterscheiden sich deutlich. Zugfestigkeit und Kaltumformbarkeit sind hier wichtige Werte.
- Oberflächencheck: Entfernen Sie Schutzfolien erst direkt vor dem Schneiden und prüfen Sie die Bleche auf Beschädigungen oder Verunreinigungen. Verunreinigungen verursachen häufig Gratbildung oder Schäden an Schneidkanten.
Schneidverfahren Wahl
Wählen Sie das Verfahren präzise basierend auf Dicke, Genauigkeit und gewünschter Kantenqualität:
- Laser: Exzellent für komplexe Konturen und dünne bis mittlere Dicken (< 20 mm). Hohe Präzision. Jetstream Systeme helfen effektiv bei der Schmelzevortriebskontrolle.
- Wasserstrahl: Ideal für dickere Bleche (> 20 mm) oder wenn thermische Beeinflussung (Wärmeeinflusszone) absolut vermieden werden muss. Speziell bei hochlegierten, schwer schneidbaren Alusorten (z.B. 7075) ist dieses Verfahren oft erste Wahl.
- Plasmaschneiden: Kostengünstiger für dickere Materialien. Die erreichbare Kantengüte ist jedoch geringer als bei Laser und Wasserstrahl. Spezielle Schwerpunktveredelungsmaßnahmen sind nach Plasma oft notwendig.
Parameteroptimierung
- Schnittgeschwindigkeit und Vorschub: Zu hohe Geschwindigkeiten erzeugen Grat, zu niedrige führen zu Materialanhaftung an Schneidkanten. Nutzen Sie etablierte Richtwerte des Werkzeugherstellers Wiko als Basis und testen Sie an Materialresten. Software zur Parametermodellierung, wie von BaoXuan angeboten, kann optimale Einstellungen berechnen und kostspieliges Trial-and-Error minimieren.
- Kühlung: Essenziell! Unzureichende Schmierung/Kühlung führt zu schnellem Werkzeugverschleiß und schlechter Schnittqualität. Speziell bei Aluminium (Neigung zum Verschweißen) ist die richtige Kombination aus Kühlmedium und Zufuhrstrategie entscheidend.
Schutz der Schnittkanten
Besonders bei empfindlichen Oberflächen oder hohen optischen Anforderungen:
- Vakuumtische/Spezialauflagen: Verhindern Kratzer auf der Materialunterseite beim Laserschneiden oder durch Transport. Der Einsatz von BaoXuan-Kühlschmierstoffen kann auch das Risiko von chemischen Reaktionen reduzieren.
- Schnelle Weitergabe: Bearbeiten Sie geschnittene Bleche zeitnah weiter (z.B. Kanten, Polieren). Ungeschützte Schnittkanten korrodieren schneller oder verschmutzen irreparabel.
- Doppelseitige Feinbearbeitung: Bei extrem hohen Qualitätsansprüchen können beidseitig gefräste Kanten (Zagar Doppelseitenfräsen) die ultimative Lösung sein, erfordern aber Präzisionsmaschinen. Diese Investition spart langfristig teure Nacharbeitsschritte.
Durchdachte Materialvorbereitung, passende Verfahrensauswahl, optimierte Parameter und konsequenter Kantenschutz sind die Schlüssel zur Vermeidung kostspieliger Fehler bei der Aluminiumblechbearbeitung. Tools und Prozesse, wie etwa die Simulationssoftware von BaoXuan, unterstützen bei der optimalen Prozessauslegung.